NACHHALTIGKEIT IN DER LIEFERKETTE: WARUM SIE FÜR DICH RELEVANT IST
Nachhaltigkeit ist aus kaum einer Unternehmenskommunikation mehr wegzudenken. Begriffe wie „klimaneutral“, „grün“ oder „umweltfreundlich“ prägen Verpackungen, Websites und Imagefilme. Doch diese Begriffe allein sagen wenig darüber aus, ob ein Unternehmen wirklich verantwortungsvoll handelt oder nur an seinem Image arbeitet. Gerade in der Verpackungsbranche ist es schwierig, zwischen Substanz und schöner Verpackung zu unterscheiden.
Als Einkäufer:in oder Produktverantwortliche:r trägst du täglich Entscheidungen mit, die auch Auswirkungen auf Nachhaltigkeit haben. Gleichzeitig musst du dich darauf verlassen können, dass deine Lieferanten glaubwürdig sind – vor allem, wenn du selbst berichten oder Nachweise liefern musst. Wie kannst du also erkennen, ob Nachhaltigkeit bei einem Verpackungspartner mehr ist als nur ein Versprechen?
Ein guter Anhaltspunkt ist der Nachhaltigkeitsbericht.
Ein solcher Bericht ist kein Garant für Perfektion, aber er zeigt: Hier macht sich jemand Gedanken. Hier wird nicht nur geworben, sondern dokumentiert. Und genau deshalb lohnt sich der Blick hinein. Dieser Beitrag hilft dir dabei: Wir zeigen dir, worauf du achten solltest – und wie du auch ohne Expert:innenwissen erkennen kannst, ob ein Bericht Substanz hat.
EIN BERICHT ALS SPIEGEL DER HALTUNG
Nachhaltigkeit ist heute weit mehr als ein freiwilliges Engagement. In vielen Branchen ist sie ein harter Wettbewerbsfaktor. Für dich als Verpackungskund:in bedeutet das: Deine Entscheidungen werden hinterfragt. Von internen Anspruchsgruppen, von Kund:innen, von Auditor:innen.
Ein glaubwürdiger Bericht deines Partners kann dir helfen, diese Fragen zu beantworten. Er zeigt, wie ein Unternehmen denkt – und wie ernst es das Thema nimmt. Aber nicht jeder Bericht ist gleich hilfreich. Manche liefern echte Orientierung, andere bleiben auf der Oberfläche. Manche bestehen aus Zielen, Zahlen und Fortschritten – andere aus PR.
Was du brauchst, ist die Fähigkeit, das zu unterscheiden. Und genau dafür ist dieser Beitrag da.
WAS EIN NACHHALTIGKEITSBERICHT ZEIGEN SOLLTE
Ein Nachhaltigkeitsbericht ist dann hilfreich, wenn er Substanz hat. Das heißt: Er macht Aussagen, die nachvollziehbar, überprüfbar und für dich relevant sind. Ein Bericht mit Substanz ist nicht perfekt – aber er ist ehrlich, konkret und strukturiert. Das hilft dir, ihn auch ohne tiefes Fachwissen einzuordnen.
Achte auf folgende Aspekte:
- Messbare Ziele: Enthält der Bericht konkrete Zielsetzungen – zum Beispiel: „Reduktion der Scope-1-Emissionen um 30 % bis 2026“? Wenn ja, zeigt das: Das Unternehmen denkt langfristig und macht sich überprüfbar.
- Offenheit bei Zielverfehlungen: Werden nicht nur Fortschritte gezeigt, sondern auch Herausforderungen benannt? Das spricht für Glaubwürdigkeit – niemand ist perfekt.
- Lieferkette im Blick: Gibt es Angaben zur Herkunft der Materialien, zu CO₂-Emissionen entlang der Wertschöpfungskette oder zu Recyclingwegen? Nachhaltigkeit endet nicht am Werkstor.
- Anerkannter Standard: Wird der Bericht nach einem anerkannten Rahmen erstellt – etwa nach dem Deutschen Nachhaltigkeitskodex (DNK) oder der Global Reporting Initiative (GRI)? Das macht ihn vergleichbarer.
Anhand dieser vier Punkte kannst du bereits gut einschätzen, ob ein Bericht Orientierung bietet – oder eher Verpackung als Inhalt.
WIE DU EINEN BERICHT SELBST BEWERTEN KANNST
Vielleicht hast du gerade einen Bericht vor dir. Oder überlegst, ob du bei deinem Verpackungspartner danach fragen solltest. Hier eine einfache Vorgehensweise, wie du ihn bewerten kannst – ohne Expert:in sein zu müssen:
- Existiert überhaupt ein Bericht? Wenn nein, dann frag dich: Warum nicht? Gerade bei größeren Partnern ist das ein klares Signal.
- Ist er öffentlich einsehbar? Ein PDF zum Download, eine eigene Seite auf der Website – das zeigt: Hier wird nicht nur für den Kundenkreis, sondern für alle transparent berichtet.
- Gibt es klare Ziele und Kennzahlen? Wenn ja: Welche sind das? Wie konkret sind sie? Und gibt es ein Jahr, bis wann sie erreicht werden sollen?
- Werden auch Rückschläge oder Grenzen benannt? Kein Unternehmen ist perfekt. Aber ein guter Bericht zeigt, was noch nicht erreicht wurde – und warum.
- Wie sieht die Struktur aus? Gibt es Kapitel zu Umwelt, Soziales, Unternehmensführung? Wird systematisch berichtet oder nur erzählt?
- Wird die Lieferkette betrachtet? Gerade in der Verpackungsbranche entscheidend: Welche Materialien werden eingesetzt? Wie werden CO₂-Effekte berechnet? Gibt es Aussagen zur Recyclingfähigkeit?
Wenn du diese Fragen beantworten kannst, hast du bereits ein gutes Bild – ganz ohne Expertenwissen. Und du kannst besser entscheiden, ob dein Partner zu deinen Ansprüchen passt.
WARUM GRUBER EINEN BERICHT MACHT – OBWOHL WIR NICHT MÜSSEN
Wir bei GRUBER veröffentlichen jährlich einen Nachhaltigkeitsbericht – obwohl wir gesetzlich nicht dazu verpflichtet sind. Warum? Weil wir überzeugt sind: Verantwortung beginnt nicht mit einer Pflicht. Sondern mit der Bereitschaft, sich bewerten zu lassen.
Wir berichten freiwillig nach dem Deutschen Nachhaltigkeitskodex (DNK). Das schafft Klarheit. Für uns. Für unsere Partner:innen. Für unsere Kunden. Unser Bericht umfasst unter anderem:
- Unsere CO₂-Bilanzen auf Produktebene (Product Carbon Footprint)
- Fortschritte bei der Reduktion von Aluminium in bestimmten Anwendungen
- Investitionen in geschlossene PET-Kreisläufe
- Beteiligung der Mitarbeitenden durch Shopfloor- und Ideenmanagement
- Sichtbarkeit von Zielverfehlungen, z. B. im Bereich Kommunikation
Wir zeigen nicht nur, was gelungen ist – sondern auch, wo wir noch besser werden müssen.
UNSER BERICHT ALS INTERNES WERKZEUG
Der Nachhaltigkeitsbericht ist für uns kein Marketingprodukt. Sondern ein Steuerungsinstrument. Er hilft uns, Fortschritte zu messen, Entwicklungen zu reflektieren und Schwerpunkte neu zu setzen. Intern nutzen wir ihn, um Prioritäten zu klären. Extern hilft er dir, unsere Haltung besser einzuordnen.
SO VERMEIDEST DU GREENWASHING
Viele Unternehmen sprechen über Nachhaltigkeit – aber nicht alle meinen dasselbe. Manche nutzen schöne Begriffe, um von fehlender Substanz abzulenken. Du kannst Greenwashing erkennen – wenn du genauer hinsiehst:
| Aussage | Mögliche Absicht | Deine Rückfrage |
| „Wir glauben an Nachhaltigkeit“ | Allgemeine Haltung ohne Substanz | Welche Ziele habt ihr konkret formuliert? |
| „Unsere Produkte sind besonders umweltfreundlich“ | Marketingbegriff ohne Standard | Gibt es Zertifikate oder Nachweise? |
| „Wir arbeiten ständig an Verbesserungen“ | Allgemeiner Fortschrittsanspruch | Was genau wurde im letzten Jahr verändert? |
Ein belastbarer Bericht gibt dir Antworten – ohne Ausflüchte.
FÜNF FRAGEN, DIE DU DEINEM VERPACKUNGSPARTNER STELLEN SOLLTEST
Wenn du dir nicht sicher bist, wie ernst ein Unternehmen Nachhaltigkeit nimmt, helfen dir diese Fragen:
- Gibt es einen aktuellen und öffentlich zugänglichen Nachhaltigkeitsbericht?
- Werden darin messbare Ziele benannt – mit Zeitrahmen?
- Werden Rückschläge offen kommuniziert?
- Wird nach einem anerkannten Standard berichtet?
- Wird auf Materialwahl, Lieferkette und CO₂-Auswirkungen eingegangen?
Gute Partner beantworten diese Fragen offen – und fundiert.
FAZIT: WAS DU AUS EINEM BERICHT MITNEHMEN KANNST
Ein Nachhaltigkeitsbericht ersetzt keine persönliche Beziehung. Aber er kann der Anfang sein. Er zeigt dir, wie ein Unternehmen denkt – und ob du dich auf Aussagen verlassen kannst. Du musst kein Profi sein, um das zu erkennen.
Wenn ein Bericht ehrlich, konkret und nachvollziehbar ist, zeigt das: Hier wird Nachhaltigkeit nicht nur behauptet, sondern gelebt. Und wenn du Fragen hast: Frag nach. Gute Partner haben keine Angst vor ehrlichem Austausch.
Du willst dir selbst ein Bild machen? Dann wirf einen Blick in unseren aktuellen Nachhaltigkeitsbericht – oder sprich mit uns darüber, worauf es dir bei nachhaltiger Verpackung ankommt.
















